Löwenmäulchen – Klassiker im Bauerngarten

| Autor: | Kategorie: Sommer  Herbst 

Beim Anblick von farbenfrohen Löwenmäulchen keimt bei so manchem ein Hauch von Nostalgie auf und man erinnert sich gerne an die eigenen Kindertage zurück, als man die Blüten der Löwenmäulchen auf und zu drückte, weil diese so lustig das Blütenmaul öffneten. Wir verraten Ihnen heute, wie Sie die hübschen einjährigen Bauerngartenpflanzen charmant in Ihrem Garten oder auch auf dem Balkon in Szene setzen können.

Von Juni bis in den September hinein sorgen die anspruchslosen Blütenstauden für eine Extraportion Romantik im sommerlichen Garten. Bildnachweis: shutterstuck.com/sestein

Anspruchslos & pflegeleicht
Löwenmäulchen (Antirrhinum) haben so einiges zu bieten: Die Lippenblütler, die zur Familie der Braunwurzgewächse (Scrophulariaceae) gehören, lieben einen vollsonnigen Standort. Die beliebte Sommerpflanze wird schon seit dem 15. Jahrhundert kultiviert und verdankt ihren Namen den lippenartigen Blütenköpfen, die sich wie ein Löwenmaul öffnen, wenn man sie seitlich zusammendrückt. Erhältlich ist das Löwenmäulchen in verschiedenen Wuchshöhen:

  • Zwerglöwenmäulchen: 15 bis 20 Zentimeter, gut für Beeteinfassungen oder Balkonkästen
  • Herkömmliche Löwenmäulchen: bis zu 50 Zentimeter
  • Stauden-Löwenmäulchen: bis zu 100 Zentimeter, gut geeignet als Schnittblume

Löwenmäulchen blühen am besten in gut durchlässigen, feuchten Böden, bei kühlen Temperaturen im späten Frühling oder Frühsommer. Sie vertragen hellen Schatten, blühen aber bei voller Sonne viel besser. Das regelmäßige Entfernen von Verblühtem fördert die Bildung neuer Blüten.

Das Löwenmäulchen (hier: Antirrhinum majus 'Sonnet White') wächst in den verschiedensten Farben in den Sommerbeeten auf der Insel Mainau.

Von Hummeln und Löwen
Ab Juli sind Löwenmäulchen begehrte Futterquellen für Wildbienen, weil dann die „blütenärmere“ Zeit für die Insektenwelt heranbricht. Die großmäuligen Blüten des Löwenmäulchens sind fest verschlossen und lassen sich nur von den schwergewichtigen Hummeln herabdrücken. Und so verliebte sich die Hummel in den „Löwen“, denn nur sie erhält den exklusiven Zugang zum süßen Nektar.

Löwenmäulchen sind einjährige Sommerblumen, die sich besonders bei Hummeln großer Beliebtheit erfreuen. Die pelzigen Insekten sind die wichtigsten Bestäuber für das Große Löwenmaul (Antirrhinum majus) Bildnachweis: shutterstock.com/All for you friend

Löwenmäulchen selber aussäen
Da Löwenmäulchen einjährige Pflanzen sind, müssen sie demzufolge jedes Jahr neu gepflanzt werden. Die Anzucht kann aus Samen erfolgen oder durch bereits gekaufte Jungpflanzen.

Das Löwenmäulchen kann bereits ab Ende Februar in einer Anzuchtschale bei 15 bis 20 Grad ausgesät werden. Die Saat sollte dabei nicht mit Erde bedeckt, sondern nur angedrückt und feucht gehalten werden. Wählen Sie einen sonnigen Standort mit lockerem, gut durchlässigen Boden, der mit organischem Material wie Laubmulch oder Kompost versetzt wurde. Setzen Sie nach ca. zwei Wochen die Sämlinge in Töpfe oder Schalen um. Ab Anfang Mai können die Jungpflanzen dann ins Freie gebracht werden.

Löwenmäulchen-Hybriden gibt es in einer Vielzahl an Farbvariationen. Im Handel sind einfarbige, zweifarbige und sogar dreifarbige Sorten erhältlich.

Vorsicht Pilzbefall
Das Löwenmäulchen ist nicht nur bei Hummeln sehr beliebt, leider gibt es auch noch einen anderen Mitstreiter, den Löwenmaulrost. Dabei handelt es sich um einen Pilz (Puccinia antirrhini), der auf der Blattoberseite des Löwenmäulchens gelbliche Flecken und an der Unterseite dunkelbraune Pusteln verursacht. Bei Befall sollten die Blätter sofort entfernt werden.

Hätten Sie’s gewusst?
Neben Rosen, Kapuzinerkresse, Gänseblümchen und Phlox, sind auch die Blüten des Löwenmäulchens essbar und zum Naschen geeignet. 

Schlagwörter: Löwenmäulchen, Antirrhinum, Bauerngarten, Lippenblütler, Schnittblume, insektenfreundlich, Hummeln, Kaltkeimer

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