Pflegetipps für Zitruspflanzen

| Autor: | Kategorie: Sommer 

Jetzt im Sommer schwelgt so mancher Hobbygärtner auf seiner Terrasse dank mediterraner Kübelpflanzen im Urlaubsfeeling. Vor allem Zitruspflanzen wie Zitrone, Mandarine, Calamondin und Kumquat sind sehr beliebt und begeistern durch Ihre Formen- und Geschmacksvielfalt. Damit Sie viel Freude an diesen Pflanzen haben, fassen wir die wichtigsten Punkte in der Pflege hier für Sie zusammen:

Gießen und Düngen
Eine häufige Fehlannahme ist, dass Zitruspflanzen wenig Wasser benötigen würden. Da das Erdvolumen und damit das Wurzelvolumen im Topf begrenzt sind, müssen Zitruspflanzen regelmäßig mit möglichst kalkarmem Wasser versorgt werden. Von März bis September fügt man dem Gießwasser einen speziellen Zitrusdünger, gemäß der Anleitung, hinzu. Dieser enthält in der Regel auch das Spurenelement Eisen. Eisenmangel kommt bei Zitruspflanzen relativ häufig vor und zeigt sich durch aufgehellte, hellgrüne Blätter, an denen die Blattadern dunkelgrün bleiben. Diese sog. Chlorose tritt v.a. bei höheren pH-Werten im Gießwasser und Substrat und in den Wintermonaten, durch eine geringere Stoffwechselaktivität auf.

Calamondin in unterschiedlichen Reifestadien

Umtopfen
Alle zwei bis drei Jahre sollten jüngere Zitruspflanzen im Frühjahr umgetopft werden. Im Fachhandel gibt es spezielle Zitruserde, die nährstoffreich, strukturstabil und luftdurchlässig ist sowie einen niedrigen pH-Wert von 5-6 aufweist. Der neue Topf sollte nur unwesentlich größer als der vorherige Topf sein. Bei einem zu großen Topf besteht die Gefahr der Vernässung.

Standort und Schädlinge
Alle Vertreter der Zitrusfamilie wünschen im Sommer einen sonnigen Standort im Freien. Allerdings kann es an sehr heißen und lufttrockenen Standorten, wie auf südseitigen Terrassen, zu einem Spinnmilben-Befall kommen. Eine regelmäßige Wasserversorgung und ein optimaler Standort wirken einem Befall entgegen.

Schildläuse und Wollläuse sind zwei weitere Schädlinge, die an Zitruspflanzen auftreten können. Im Fachhandel sind ölhaltige Mittel erhältlich, die gegen die genannten Schädlinge angewendet werden können.

Ein besonders auffälliger Schädling an Zitruspflanzen ist die Wolllaus, die gerne dann auftritt, wenn die Standortbedingungen der Pflanze suboptimal sind. / Foto: boedefeld1969/fotolia.com

Überwinterung
Entscheidend für das gute Gedeihen von Zitruspflanzen ist die richtige Überwinterung. Ende September / Anfang Oktober, wenn die Temperaturen dauerhaft unter 10 °C fallen, werden die Pflanzen ins Winterquartier umgesiedelt. Bei dieser Gelegenheit sollte nochmals eine gründliche Schädlingskontrolle erfolgen. Das Winterquartier sollte hell und kühl sein, die Temperaturen nachts zwischen 5-8 °C und tagsüber bei max. 14 °C liegen. Die Pflanzen legen dann eine Ruhephase ein, schonen ihre Energiereserven und wachsen nicht mehr. Wichtig ist, dass die Pflanze keine kalten Füße bekommt und die Temperatur im Wurzelbereich bei ca. 10 °C liegt. Eine Styro­porplatte, ein Hocker oder Ton­füßchen können bei kalten Steinböden Abhilfe schaffen. In dieser Zeit wird sparsamer und mit Fingerspitzengefühl gegossen. Der Wurzelballen sollte vor dem nächsten Gießgang abtrocknen, er darf jedoch nie komplett austrocknen.

Historische Zitrussammlung im Schlosshof auf der Insel Mainau

Schnitt
Schnittmaßnahmen werden in der Regel im Frühjahr vorgenommen, wenn die Pflanzen Mitte Mai aus dem Winterquartier herauskommen. Arten wie Calamondin und Kumquat werden nur wenig geschnitten, die Zitrone ist starkwüchsig und muss stärker geschnitten werden.

Tipp:
Wer seine Liebe zu Zitruspflanzen noch vertiefen möchte, dem sei die exklusive und historische Zitrussammlung auf der Insel Mainau empfohlen. Von Ende Mai bis Mitte September kann man besondere Zitrusgewächse in Gefäßen nach Versailler Vorbild im Schlosshof bewundern. Die Sammlung umfasst Pomeranzen, Limetten, Orangen, Pampelmusen, Papedas, Zedraten und Zitronen.

Schlagwörter: Zitrus, Zitruspflanzen, Rautengewächse, Zitronenbäume, Überwinterung

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