Epidendrum und Encyclia

| Autor: | Kategorie: Frühling 

Den botanischen Schwerpunkt der Orchideenschau 2017 auf der Insel Mainau bilden die beiden Gattungen Epidendrum und Encyclia. Die Gattung der Epidendrum wurde 1763 durch den schwedischen Botaniker Carl von Linné begründet. Dahinter steckt eine ganze Gruppe von Orchideen, die damals „Epidendrum“ genannt wurde, weil sie, entsprechend der lateinischen Bedeutung, auf  Bäumen aufsitzend wachsen.

Die Gattung Epidendrum in der Familie der Orchideen ist relativ groß. Ihre Arten kommen fast in der gesamten neotropischen Region vor, also von den subtropischen Regionen im Südosten der USA bis zu den südlichsten Habitaten in Argentinien. Die Gattung umfasst je nach Einteilung der Botaniker 1200 – 2500 Arten, die meist epiphytisch (auf Pflanzen), teilweise aber auch lithophytisch (auf Steinen) und sogar terrestrisch (in der Erde) wachsen. Obwohl die größte Artenvielfalt in feuchten Nebelwäldern zu finden ist, gibt es verschiedene Anpassungen an trockene Standorte: laubabwerfende Arten sowie solche mit sukkulenten Blättern oder Sprossen.

Encyclia hanburyi

Noch heute arbeiten Botaniker daran, die einzelnen Arten aufgrund ihrer Genetik in sinnvolle, wissenschaftlich fundierte Gattungen aufzuteilen. Eine beachtliche Zahl von immerhin 120-150 Arten aus der ursprünglichen Gattung Epidendrum wurden im Laufe der Zeit der Gattung Encyclia zugeschrieben. Andere wurden anderen Gattungen zugewiesen, wie z.B. Barkeria und Prostechea.

Prostechea cochleata x Prostechea prismatocarpa

Die Blüten dieser Gattungen weisen eine sehr große Vielfalt an Formen, Farben und Größen auf und auch der Habitus der Pflanzen ist sehr unterschiedlich, von wenigen Zentimetern Größe bis zu wahren Monsterpflanzen, die sich nicht auf der Fensterbank kultivieren lassen. Wie bei den Orchideen üblich, lassen sich all die genannten Gattungen auch mit engen Verwandten, wie z.B. Cattleya kreuzen. Daraus sind sehr viele schöne Züchtungen entstanden.

Epidendrum scriptum

Die meisten Arten und Hybriden gedeihen bei einer temperierten bis warmen Kultur an einem hellen Standort. Im Sommer sollten die Temperaturen tagsüber bei 18-25 °C, nachts und im Winter bei 15-17 °C liegen. Ein Freiland­aufenthalt im Sommer an einem halbschattigen Standort wirkt sich meist positiv auf die Pflanzen aus. Gewässert werden diese Orchideen während der Wachstumsphase im Sommer reichlich. Anschließend sollten die Töpfe gut abtropfen können, um Staunässe zu vermeiden. Im Winter werden die Pflanzen bei kühleren Temperaturen trockener gehalten. Orchideendünger wird von März bis Oktober nach Anleitung verwendet. Im Fachhandel sind einige Arten und Hybriden erhältlich, die sich auf einer hellen, heimischen Fensterbank erfolgreich kultivieren lassen.

Encyclia vitellina

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