Taglilie - Staude des Jahres 2018

| Autor: | Kategorie: Sommer  Herbst 

Die „Blume der intelligenten Faulen“ wie sie liebevoll von Karl Foerster genannt wurde, die Taglilie, wurde vom Bund der deutschen Staudengärtner zur Staude des Jahres 2018 gewählt. Die robuste, winterharte und vor allem pflegeleichte Staude mit über 81.000 Sorten lässt weltweit die Herzen von Pflanzenfreunden höher schlagen.

Schimmernde Blütentrichter sind das Markenzeichen der Staude des Jahres 2018

Schönheit für einen Tag
Die botanische Bezeichnung der Taglilie Hemerocallis setzt sich aus den griechischen Wörtern Tag (hemera) und Schönheit (kallos) zusammen – die Schönheit für einen Tag. Und das ist charakteristisch für die Taglilie: Die einzelnen Blüten halten meist nur einen Tag und verblühen dann. Diese offensichtliche Vergänglichkeit fällt wegen des täglich neu erscheinenden Blütenreichtums der unkomplizierten Sommerstaude kaum auf. So kann ein älterer Hemerocallis-Horst pro Saison ca. 300 bis 500 Blüten hervorbringen. Ein einzelner Blütenstängel schmückt sich, je nach Sorte, schon bis zu 80 Blüten pro Saison.

Standort & Pflege
Die Taglilie ist bescheiden und zeichnet sich durch einen geringen Pflegeaufwand aus. Sie mag volle Sonne und nährstoffreiche Böden.  Auch mit Halbschatten kann die Hemerocallis umgehen, zeigt sie sich dann jedoch etwas weniger blütenreich. Über eine moderate Zugabe von organischem Dünger freut sich die blühfreudige Staude im Frühjahr.

Achten Sie im Frühjahr auch auf eine ungewöhnliche Knospenform: Ist die Knospe eher rundlich geschwollen statt lang und schmal, ist diese von der Hemerocallis-Gallmücke befallen. Brechen Sie die erkrankten Knospen dann sofort ab und vernichten Sie diese.

Sollte die Taglilie im Lauf der Zeit etwas blühfaul werden, teilen Sie im Herbst die Wurzelstöcke, um so im darauffolgenden Jahr wieder eine üppige Blüte anzuregen.

Taglilien gehören zu den Grasbaumgewächsen (Xanthorrhoeaceae). Sie sind langlebig und bestechen durch ihren Blütenreichtum. Hier: Hemerocallis ’Early Nugget’

Keine Langeweile dank vielfältigem Form- und Farbenspiel im Beet
Auch in den USA ist die Hemerocallis seit Jahrzehnten eine beliebte Staude und ständig werden dort neue Sorten gezüchtet. Dabei gilt: Vielfalt ist der zweite Vorname der Hemerocallis.  Die Blütentrichter der prachtvollen Staude gibt es in den unterschiedlichsten Farbnuancen: Zum traditionellen Rot, Gelb und Orange gesellen sich in der Zwischenzeit auch Violett, Creme, Pink, Braunrot  und Schwarzrot.  Neben einfarbigen Sorten gibt es auch zweifarbige Sorten, die durch einen andersfarbigen Blütenschlund auffallen. Die Blüten können einfach oder gefüllt sein, glatt oder gerüscht, stern- oder spinnenförmig.

Sortentipps von den Gartenexperten der Insel Mainau
Pflanzen Sie solche Sorten, die in ihrer Blütezeit aufeinander abgestimmt sind. So können Sie von Mitte Mai bis in den September hinein die herrliche Blütenpracht der Staude des Jahres 2018 im eigenen Garten bestaunen. Hier listen wir Ihnen eine kleine Auswahl der über einhundert Taglilien-Sorten, die im Mainau-Staudengarten Farbe bringen:

Frühe Sorten  (Mai-Juni):

Early and often – zart apricot, Blüte Anfang Juni bis Oktober möglich

Maikönigin – gelb

Early Nugget – goldgelb

Sunshine on Clouds – hellgelb, nachblühend


Sorten mit Hauptblütezeit (Ende Juni – Juli):

Crimson Pirate – rot, alte aber immer noch sehr empfehlenswerte Sorte, lange blühend

Higher and Fire – leuchtend orange, großblumig

Helle Berlinerin  - creme mit goldorangen Schlund

Corky – gelb, dunkle Stiele

Ed Murray- schwarzrot

Sahnebaum – cremeweiß

Taos – helllilarosa

Heavenly Starfire – orangerot, purpur, grüner Schlund

Sorten mit später Blütezeit: (Ende Juli bis August)

Suzy Cream Cheese – crème

August Orange – hellorange, grazile  Stängel,

Autumn Minaret – maisgelb, orangebraune Zeichnung

Augustfreude – gelb

Catherine Woodberry - lilarosa

Die Hemerocallis Hybride ’Crimson Pirate’ zählt mit ihren leuchtend roten Stern-blüten und dem orangefarbigen Schlund zu einer reichblühenden und dankbaren Sorte

Passende Partner
Taglilien machen sich gut als Solitärpflanzungen, bringen ihre farbenfrohe Erscheinung aber noch mehr zur Geltung, wenn sie zum Beispiel mit Partnern, die ähnliche Standortansprüche haben wie Phlox, Astern, Indiandernessel (Monarda) oder Herbst-Anemonen kombiniert werden.

Guten Appetit
Taglilien sind nicht nur etwas fürs Auge, sondern auch für den guten Geschmack: In Asien, wo die Taglilie ursprünglich beheimatet ist, wird sie in der traditionellen chinesischen Medizin sowie in der Küche verwendet. Die Blüten, Knospen und Blätter der Hemerocallis sind essbar und können entweder nussig, herb, zitronig oder knackig schmecken.

Für Taglilien typisch sind die nach oben gebogenen Staubfäden, hier schön zu sehen bei der zitronig-gelben Hemerocallis 'Limited Edition', die durch ihre dreieckige Blütenform auffällt.

Weitere Informationen:
Staude des Jahres 2018
Bergenie – Staude des Jahres 2017
Iris – Staude des Jahres 2016
Bund deutscher Staudengärtner

Schlagwörter: Taglilie, Hemerocallis, Staudengarten, Staude, Grasbaumgewächse

Kommentare

Kommentar von Sylvia Noormann |

Hallo, hier wird die Taglilie "Suzy Cream Cheese" empfohlen, welche ich schön länger zu ergattern versuche - bisher leider ohne Erfolg. Kann mie jemand einen Tipp geben wo diese zu beziehen ist? Ich hoffe auf positive Rückmeldung. Sonnige Grüße

Antwort von Lisa

Liebe Frau Noormann,
haben Sie vielen Dank für Ihre Nachricht. Bitte nehmen Sie gerne Kontakt mit der Fachgruppe Hemerocallis der Gesellschaft der Staudenfreunde e.V. auf: https://www.gds-staudenfreunde.de/fachgruppe-hemerocallis
Alternativ können Sie sich auch direkt bei einem Fachhändler bei Ihnen vor Ort erkundigen, ob er diese Sorte bestellen kann.
Herzliche Grüße, Ihr Blog-Team