Wie Sie immergrüne Gehölze im Winter vor Frosttrocknis bewahren

| Autor: | Kategorie: Winter 

Jetzt im Winter, wenn die Temperaturen in den Minusbereich fallen, sollten Sie Ihre immergrünen Pflanzen im Garten oder Kübel noch einmal überprüfen. Sind sie vor Wind und Sonne geschützt und ist der Wurzelbereich noch ausreichend feucht? Erfahren Sie in diesem Blogbeitrag, warum diese Pflegemaßnahmen so wichtig sind.

Was ist Frosttrocknis und wie entsteht sie?
Selbst für unsere Region als winterhart geltende, immergrüne Gehölze wie Lorbeerkirsche (Prunus laurocerasus), Scheinzypressen (Chamaecyparis) oder Rhododendron geben mancherorts im Frühjahr ein trauriges Bild ab. Vor allem nach Süden gerichtete Blatt- / oder Nadelpartien verbräunen zusehends, im schlimmsten Fall stirbt die ganze Pflanze ab. Was ist die Ursache? Auch im Winter verdunsten immergrüne Pflanzen vor allem an windigen Standorten und unter Sonneneinstrahlung Feuchtigkeit über die Blätter oder Nadeln.

Ist der Wasservorrat aufgrund von fehlenden Niederschlägen in der Pflanze sehr gering oder ist der Boden aufgrund von Minustemperaturen gefroren, sodass die Feinwurzeln kein Wasser nachliefern können, kommt es zu Trockenschäden an den Blättern oder Nadeln. Häufig wird vermutet, dass Minusgrade an der Pflanze diese Schäden verursacht haben. Es ist allerdings der Wassermangel, der in frostigen Zeiten an der Pflanze zu Trockenschäden geführt hat, daher auch die Bezeichnung Frosttrocknis. Hält dieser Wassermangel, kombiniert mit den tiefen Temperaturen länger an, kann die ganze Pflanze absterben. Die Schäden treten zudem meist etwas zeitverzögert im Frühjahr auf, sodass die Gartenliebhaber weniger den Frost als vielmehr eine Krankheit vermuten.

Bei Minustemperaturen verringert der Rhododendron seine Verdunstungsfläche, indem er die Blätter einrollt. BIldnachweis: shutterstock.com/terimma

Kübelpflanzen sind stärker gefährdet
Stehen Immergrüne in einem Pflanzgefäß auf einer Terrasse, sind sie im Winter noch anfälliger für Schäden durch Frosttrocknis als eine Pflanze im Garten. Bei Kübelpflanzen ist der Wurzelballen kleiner, weshalb auch das Wasserspeicher­vermögen geringer ist und sich Wasserverluste schneller bemerkbar machen. Zudem ist der Wurzelballen dem Wechsel der Temperaturen stärker ausge­liefert. Schwankungen zwischen Tag- und Nachttemperaturen sowie starke Minusgrade können nicht gut abgepuffert werden.

Hilfreiche Tipps, um Frosttrocknis zu verhindern
Was kann man also tun, damit die immergrünen Pflanzen den Winter gut überstehen?

  • Kübelpflanzen ziehen im Winter an einen windgeschützten, möglichst schattigen Standort z.B. vor die Hauswand.
  • Die Töpfe werden auf Füßchen gestellt, damit ein guter Wasserabzug gewährleistet wird. Kleine Töpfe werden in Noppenfolie eingewickelt.
  • In Trockenzeiten bzw. unter dem Dachvorsprung sollte die Erde der Kübelpflanzen regelmäßig und bei Bedarf gegossen werden.
  • Ist die Sonneneinstrahlung sehr hoch, z.B. an einer Südseite, sollten die Pflanzen mit einem Wintervlies abgedeckt werden.
  • Auch Gartenpflanzen benötigen eine regelmäßige Wasserversorgung in Trockenzeiten. In frostfreien Zeiten während des Winters und vor allem im März / April, wenn die Sonne schon wieder stärker scheint, sollte das Erdreich regelmäßig überprüft werden. Dabei bedenken, dass lieber seltener, dafür in größeren Mengen gegossen werden sollte.
  • Ist die immergrüne Pflanze noch relativ klein, kann sie bei stärkeren Minustemperaturen auch mit einem Wintervlies vor Sonnenein­strahlung und Wind geschützt werden.
  • Wichtig ist zudem, dass die letzte Stickstoffdüngung der Gehölze spätestens Ende Juni / Anfang Juli erfolgt ist, da die jungen Triebe noch ausreichend Zeit benötigen, um vor dem Winter auszureifen. Die nächste Düngung sollte erst wieder im Frühjahr (März /April) erfolgen.
Die Blätter des Immergrünen Chinesischen Schneeballs (Viburnum rhytidophyllum) wurden durch Frosttrocknis geschädigt. Bildnachweis: shutterstock.com/Gorlov KV

Was tun bei entstandenen Schäden?
Treten im Frühjahr Schäden an immergrünen Pflanzen auf, kann beispielsweise bei Kirschlorbeer, Efeu und Rhododendron ein Rückschnitt bis in den gesunden Bereich erfolgen und durch eine sachgerechte Düngung ein Neuaustrieb gefördert werden. Schäden an Nadelgehölzen sind schwerer auszugleichen. Junge Triebpartien können durch einen Rückschnitt wieder zum Austrieb angeregt werden. Älter Pflanzenpartien treiben in der Regel nach einem starken Rückschnitt nicht mehr aus. Eine Ausnahme bildet hier nur die Eibe (Taxus baccata).

Schlagwörter: Frosttrocknis, Pflanzschäden, Winterschaden, Wassermangel, Immergrüne, Austrocknen, eingerollte Blätter

Immergrüne Pflanzen können bei Minustemperaturen mit einem Wintervlies vor starker Verdunstung geschützt werden. Bildnachweis: shutterstock.com/photowind

Kommentare