Zauberhafte Zaubernuss – Leuchtendes Blütenwunder im Winter

| Autor: | Kategorie: Frühling  Herbst  Winter 

Es gibt nicht viele Stauden und Gehölze, die es vermögen in den kalten Wintermonaten der Witterung zu trotzen und Blüten hervorzubringen. Bekannt sind die Christrose (Helleborus), deren Blüten bei milder Witterung schon im Dezember erscheinen, oder die Schneeheide (Erica carnea), die ab Februar bunte Flächen im Garten schafft. Jetzt im Januar sorgt ein Strauch mit seinen anmutigen Blüten für Farbe im Wintergrau: die Zaubernuss (Hamamelis).

Herkunft und Aussehen
Zaubernüsse sind anmutige, winterblühende, sommergrüne Sträucher, die aus Nordamerika und Ostasien stammen. Ihre Blätter ähneln denen der Haselnuss (Corylus avellana), wobei beide nicht miteinander verwandt sind. Der Haselnussstrauch gehört zur Familie der Birkengewächse (Betulaceae), während die Zaubernuss zu den Zaubernussgewächsen (Hamamelidaceae) zählt.

Farbenfrohes Ziergehölz mitten im Winter: Die Zaubernuss mit ihren gelbblühenden filigranen Blüten wird auch als „Königin der Winterblüher“ bezeichnet.

Alle Zaubernüsse haben zwittrige, teilweise duftende Blüten mit vier länglichen und sehr schmalen, gelben oder rötlichen Blütenblättern. Sie öffnen sich bei milder Witterung bereits im Januar, rollen sich aber bei Kälte und Schnee wieder ein, um sich so vor Frost zu schützen. Dieser Vorgang kann sich mehrere Male wiederholen. Im Spätherbst reift die holzige Kapselfrucht, die sich schließlich öffnet und die darin enthaltenen zwei Samenkörner einige Meter weit schleudert.

Die gelbblühende Zaubernuss 'Arnold Promise' beim Italienischen Rosengarten auf der Insel Mainau ist als Solitärstrauch gepflanzt. Hier kommt er mit seinen Blüten sehr gut zur Geltung.

Arten und Sorten
Die Chinesische Zaubernuss (Hamamelis mollis) wird 3-5 Meter hoch und hat intensiv gelbe, schwach duftende Blüten. Die Sorte 'Pallida' ist eine frühblühende Varietät mit schwefelgelben, stark duftenden Blüten. Die Japanische Zaubernuss (Hamamelis japonica) bleibt mit 3-4 Metern etwas kleiner als ihre chinesische Schwester und blüht ebenfalls gelb. Hamamelis japonica wurde 1862 durch den deutschen Arzt und Botaniker Philipp Franz von Siebold von Japan nach Europa gebracht.

Im September setzt die leuchtende Herbstfärbung bei der Hamamelis 'Arnold Promise' ein.

Die Kreuzung aus beiden Arten (Hamamelis x intermedia) hat einige schöne Sorten hervorgebracht: 'Arnold Promise' ist eine primelgelb blühende Sorte mit einer langen und späten Blütezeit. Die ebenfalls gelbblühende 'Primavera' hat duftende Blüten. 'Ruby Glow' und 'Feuerzauber' sind Sorten mit bräunlichroten Blüten, wobei letztgenannte einen angenehm süßlichen Duft verströmt. Die Virginianische Zaubernuss (Hamamelis virginiana) ist seltener im Garten anzutreffen, blüht bereits im Oktober und November und wird deshalb auch als herbstblühende Zaubernuss bezeichnet. Die Ureinwohner Nordamerikas setzten Auszüge aus den Zweigen der Hamamelis virginiana gegen Brandwunden, Geschwüre, Hämorrhoiden und Wunden aller Art ein. Auch heute noch wird diese Pflanze für Heilzwecke genutzt. Die daraus gewonnenen Extrakte wirken blutstillend, entzündungshemmend und können auch gegen Juckreiz auf der Haut eingesetzt werden.

Blühender Zaubernussstrauch bei Sonnenaufgang im Winter: Ältere Exemplare können eine Breite von bis zu 5 Metern erreichen. Deshalb empfiehlt es sich, bei der Standortwahl diese Dimensionen zu berücksichtigen.

Zaubernüsse sind wertvolle Gehölze, die für jeden Garten eine Bereicherung sind. Sie bestechen neben ihrer außergewöhnlichen Blüte durch eine prachtvolle Herbstfärbung und einen schönen Wuchs. Besonders gut zur Geltung kommen die Winterblüher in Pflanzkombinationen mit immergrünen Gehölzen.

Verschieden farbige Sorten sind im Ufergarten der Mainau gepflanzt: u.a. in Gelb die 'Zuccariniana', in Orange die 'Jelena' und in Rubinrot die 'Ruby Glow'.

Standort und Pflege
Die Zaubernuss bevorzugt einen leicht sauren, nährstoffreichen Gartenboden, der humos und gut durchlässig ist. In der Jugend sind die Pflanzen etwas frostempfindlich und in den ersten Jahren nach dem Verpflanzen ist der Zuwachs schwach. Im Alter lässt sich die Zaubernuss nur schlecht verpflanzen und auch ein Rückschnitt wirkt sich eher negativ auf die Pflanze aus und sollte deshalb nach Möglichkeit unterbleiben. Bei Trockenheit sollte die Zaubernuss gegossen werden.

Die Hamamelis-Sorte 'Ruby Glow' erfreut uns mit ihren Blüten im Januar und Februar, manchmal sogar bis in den März hinein.

Tipp von der Blog-Redaktion
So langsam öffnen sich die Knospen der Zaubernüsse bei uns im Ufergarten und bringen Farbe in das derzeitige Wintergrau. Sie möchten sich auch an den strubbeligen Blüten erfreuen? Dann kommentieren Sie gerne hier unter diesem Beitrag, welche Farbe Ihnen bei den Hamamelis-Sorten am besten gefällt und warum. Die ersten fünf Kommentare erhalten von uns jeweils zwei Freikarten für einen Besuch auf der Insel Mainau.

Schlagwörter: Zaubernuss, Zierstrauch, Hamamelis, Zierpflanzen, Wintergarten, Gehölz

Kommentare

Kommentar von Janine |

Mir gefällt am besten die Blüte der Hamamelis japonica, da sie intensiv gelb leuchtet und eine tolle Abwechslung im tristen Wintergrau bietet.

Antwort von Verena

Liebe Janine,
herzlichen Dank, dass Sie bei uns im Blog vorbeigeschaut haben. Die gelbblühenden Hamamelis-Sorten sind wirklich wunderschön anzuschauen und sie bringen das Wintergrau wahrlich zum Leuchten ;-)
Schöne Grüße
Verena

Kommentar von Bianca W. |

Die Zaubernuss Ruby Glow hat eine außergewöhnliche Farbe, was mir besonders gut gefällt.

Antwort von Verena

Liebe Bianca,
vielen Dank für Ihren Kommentar! Danke, dass Sie bei uns im Blog vorbeigeschaut haben. Die 'Ruby Glow' ist wirklich wunderschön mit ihren leuchtend roten Blüten. Ein wahres Juwel ;-)
Herzliche Grüße
Verena