Bäume als Klimafaktor

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Bäume im städtischen Umfeld tragen nicht nur zum Wohlbefinden der Bürger bei, sondern leisten auch einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Sie kühlen durch Verdunstung und Beschattung ihre Umgebung, filtern Feinstaub aus der Luft und binden Kohlenstoffdioxid (CO₂), das als klimaschädlichstes Gas gilt und hauptverantwortlich für den Klimawandel ist. Außerdem steigern Gehölze den Wert von Grundstücken und helfen, Abwasserspitzen von Starkregenereignissen zu reduzieren.

Dabei sind die Bäume, vor allem in der Stadt, einer Vielzahl an Stressfaktoren ausgesetzt, die nicht alle Baumarten verkraften. Es addieren sich starke Hitze und Trockenheit im Sommer, verdichtete und versiegelte Wurzelbereiche im Straßenraum, Hundekot-und Urin und im Winter Tausalz. Es gibt eine Vielzahl an Gehölzen, die heiße und trockene Sommer gut verkraften können und durch ihre Herkunft ideal an solche Bedingungen angepasst sind. Allerdings sind diese Gehölze oft nicht ausreichend winterhart, sodass sie in unseren Breiten nicht überleben können.

Auf Vielfalt setzen
Die Bäume aus dem heimischen Wald sind diesen Anforderungen nicht immer gewachsen, deshalb ist es empfehlenswert, hier auch fremdländische Arten einzusetzen. Dabei gibt es nicht DEN Klimabaum, der allen Anforderungen gewachsen ist, sondern mehrere Baumsorten kommen hier in Frage, beispielsweise die zweizeilige Sumpfzypresse (Taxodium distichum), den Amerikanischen Tulpenbaum (Liriodendron tulipifera) oder den Zürgelbaum (Celtis australis). Es ist wichtig, sich nicht nur auf eine Art zu versteifen, sondern auf Vielfalt zu setzen und so das Risiko eines Schädlings- oder Krankheitsbefalls zu streuen.

Der Zürgelbaum (Celtis australis) wird etwa 15m hoch, steht gerne auf durchlässigen Böden und ist für große Gärten geeignet. Mit seiner Blüte im April/Mai ist er eine wertvolle Insektenfutterpflanze.

Auch für den Privatgarten werden die Bedingungen für Gehölze schwieriger, wenn man im Sommer nicht literweise Wasser in den Wurzelbereich der Bäume gießen möchte. Aber hierfür gibt es Baum- und Straucharten, die hitzetolerant und trockenheitsverträglich sind und im kleinen Garten eingesetzt werden können. Dabei muss man keine Abstriche machen, es gibt Arten mit interessanten Laub- und Rindenstrukturen, Fruchtbehang, betörenden Blüten und Winteraspekten durch Rindenschmuck und Laubfärbung. Je nach Auswahl der Art und Sorte kann man mit Blüten und Früchten auch der Insekten- und Vogelwelt ein Angebot für Nahrung und Unterschlupf bieten.

Beispiele hierfür sind der Zimt-Ahorn (Acer griseum), die Schnee-Felsenbirne (Amelanchier arborea) oder der Eisenholzbaum (Parrotia persica), die zu den kleinkronigen Bäumen zählen.

Der Zimtahorn (Acer griseum) eignet sich für kleine und große Gärten, wird etwa 10m hoch und fühlt sich auf neutralen bis leicht sauren Böden wohl. Der malerische Wuchs und die abblätternde Rinde prägen dieses Gehölz und die Blüte erfreut Bienen, Schmetterlinge und Falter.

Auch Gewöhnliche Judasbaum(Cercis siliquastrum) eignet sich für kleine und große Gärten, steht gerne sonnig auf kalkhaltigen Sand-und Lehmböden und besticht durch seine zahlreichen rosa Blüten, die auch für Bienen und Schmetterlinge ein Genuss sind.

Gießen nicht vergessen
Auch, wenn die Bäume als trockenheitstolerant gelten, ist ein ausreichendes Wässern im Jahr der Pflanzung unumgänglich, um ein Anwachsen zu ermöglichen. Am besten bilden Sie hierzu einen sogenannten Gießrand aus, einen 10 cm hohen ringförmigen Erdwall am Rand des Wurzelballens entlang, circa 10cm hoch, sodass das Gießwasser ausschließlich dem Wurzelbereich zu Gute kommt und sich nicht in der Fläche verteilt.

Unser Tipp: Sichern Sie sich Ihren Klimabaum
Die Stadt Konstanz hat ebenfalls die Wichtigkeit von Bäumen erkannt und verschenkt im Zuge des ausgerufenen Klimanotstandes deshalb in den Jahren 2020 und 2021 je 500 Bäume an Privatgartenbesitzer. Hierfür kann man sich online anmelden seinen Klimabaum auswählen. Diese werden im Stadtgebiet mit dem Lastenfahrrad verteilt und in den angrenzenden Gemeinden zentral ausgegeben.

Melden Sie sich bis zum 19.02.2020 unter https://www.konstanz.de/service/pressereferat/pressemitteilungen/aktion+klimabaeume+startet

an, um ein kostenloses Exemplar Ihres Klimabaums zu erhalten und einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Sie können aus einer Liste von 22 Arten auswählen, von klein bis groß ist alles dabei!

Schlagwörter: Bäume, Garten, Klimabaum, Stadt

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