Futterpflanzen für Biene, Schmetterlinge & Co. – Vielfalt ist die beste Mischung

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Wenn es um den Erhalt der biologischen Vielfalt und die Sicherung unserer Nahrungsgrundlagen geht, dann spielen Honigbienen, Schmetterlinge und viele wildlebende Insektenarten eine zentrale Rolle. Sie leisten einen entscheidenden Beitrag für den Erhalt unserer vielfältigen Kulturlandschaften. Doch immer wieder ist vom Artensterben die Rede. Dafür gibt es verschiedene Ursachen, unter anderem ist dies auch auf eine intensive Landwirtschaft zurückzuführen. Überdüngung und der großflächige Einsatz von Pestiziden sowie Monokulturen reduzieren das Angebot an Blütenpflanzen in der Natur – und nehmen den Tieren Lebensraum und Nahrungsgrundlage. Mit diesen Nektarpflanzen schaffen Sie im eigenen Garten ein insektenfreundliches Umfeld und leisten zudem einen kleinen Beitrag zur Arterhaltung.

Willkommener Besuch im Garten – Schmetterlinge werden von kräftigen Blütenfarben wie Orange, Pink oder Gelb angelockt.

Blühender Genuss für erwachsene Falter
Nektarpflanzen üben auf Schmetterlinge eine verlockende Anziehungskraft aus. Als Nektar wird die süßlich, zähe Flüssigkeit bezeichnet, die als Drüsensekret von Blüten ausgeschieden wird. Darin enthalten sind u.a. die drei Hauptzuckerarten Fructose, Glucose und Saccharose sowie Vitamine und Eiweiße, die wichtige Ernährungsbestandteile der Schmetterlinge bilden. Die Nektarproduktion ist übrigens abhängig von der jeweiligen Pflanzensorte und Witterung.

Liste von Futterpflanzen, mit denen Sie Schmetterlingen eine Freude machen:

Stauden Kugel-Distel, Purpur-Sonnenhut, Nachtviole, Fenchel, Eisenkraut
Kräuter Lavendel, Duftnessel, Thymian, Ysop
Balkon/Topf Bergminze, Kapuzinerkresse, Schmuckkörbchen
Gehölze Sommerflieder (Buddleja davidii), Clematis, Weiden
   

Ein Garten voller Schmetterlinge ist für viele eine traumhafte Vorstellung. Aber Achtung: Ohne Raupen gibt es keine Schmetterlinge. Deshalb sollten Sie in Ihrem Garten auch darauf achten genügend Futtermaterial für Raupen anzubieten. So lieben beispielsweise die Raupen des Tagpfauenauge, des Admirals oder des Kleinen Fuchs die Blätter der Brennnessel (Urtica dioica).

Nachtviolen (Hesperis matronalis) sind besonders für nachtaktive Falter attraktiv

Ausreichendes und lückenloses Nahrungsangebot für Bienen & Co.
Viele Nektarpflanzen, die Schmetterlinge anlocken, sind auch für Hummeln und Bienen interessant. Schmetterlinge besitzen einen langen, ausrollbaren Saugrüssel, mit dem sie sich auch aus den Tiefen der Blüten den süßen Nektar schmecken lassen können. Die Mundwerkzeuge der Bienen und Hummeln dagegen sind etwas kürzer. Sowohl der Blütensaft (Nektar) als auch der Blütenstaub (Pollen) dienen der Biene als Futterquelle. Pollen sind die männlichen Samenzellen, die in den Staubgefäßen der Blüte gebildet und von Insekten oder Wind zu den weiblichen Keimzellen einer anderen Blüte transportiert werden. Pollen und Nektar werden von den Bienen gesammelt und als Vorräte gelagert, um das Volk zu versorgen.

Beliebte Insektenpflanzen ist die Duftnessel (Agastache). Ihre aufrechten Blüten verströmen einen angenehmen Duft nach Anis.

Bienen und Wildbienen benötigen das ganze Gartenjahr ein ausreichendes Angebot an blühenden Pflanzen. Diese sogenannte Bienenweide sollte keine Lücken aufweisen. Denn Bienen sind in der Lage, sich gute Standorte zu merken und kehren dorthin zurück.

Da das Angebot gerade im Frühjahr und im Hochsommer allgemein geringer ist, freuen sich Bienen, Schmetterlinge und Insekten jeglicher Art besonders, wenn sie zu dieser Zeit in Ihrem Garten eine Fülle an blühenden Pflanzen vorfinden. Im Frühjahr bieten sich zum Beispiel farbenfreudige Krokusse oder liebliche Schneeglöckchen an und im Sommer sind u.a. die violetten Lippenblüten der Duftnessel oder die elegante Kugeldistel.

Gärten und Balkone schmücken sich oft mit gefüllten Blüten, die jedoch den Zugang zu Pollen oder Nektar durch die hohe Dichte an Blütenblättern für Insekten unmöglich machen.

Um ein insektenfreundliches Umfeld zu schaffen, sollten Sie sich daher für einfachblühende, ungefüllte Blüten entscheiden oder die kleinen Gartenfreunde mit Kapuzinerkresse, Löwenmäulchen oder Fuchsien willkommen heißen. 

Liste von Futterpflanzen, mit denen Sie Bienen, Hummeln und Co. erfreuen:

Stauden Akelei, Fetthenne, Sonnenbraut
Kräuter Basilikum, Fenchel, Lavendel
Balkon/Topf Dahlie (ungefüllt), Fuchsie, Vanilleblume
Gehölze Sommerflieder (Buddleja davidii), alle Obstbäume wie Apfel, Kirsche und Pflaume
   
Mit seinem langen Rüssel gelangt der Schmetterling in die tiefen Blütenkelche des Eisenkrauts (Verbena bonariensis)

Tipp der Blog-Redaktion
Laden Sie sich hier eine Liste mit beliebten Futterpflanzen herunter:

Übersicht: Futterpflanzen für Schmetterlinge und Bienen

Wenn Sie auf diese Pflanzenauswahl ein wenig achten, dann können Sie sicher sein, dass Ihr Balkon oder Sommerblumenbeet reichlich Insektenbesuch bekommen wird. Hummeln, Wildbienen, Schmetterlinge und Schwebfliegen, manchmal auch ein Käfer, finden sich ebenso ein wie Honigbienen. Versuchen Sie es, denn es ist ein doppeltes Vergnügen, wenn es nicht nur blüht, sondern auch friedlich und freundlich summt und brummt! Denn nur so können die Insekten eine Vielzahl an Pflanzen bestäuben damit Samen und Früchte entstehen, die unverzichtbar für unsere Nahrung sind.

Schlagwörter: Insektengarten, Schmetterling, Biene, Bienenweide, Futterpflanzen, Nektarpflanzen

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