Blühspektakel mit Pfingstrosen

| Autor: | Kategorie: Frühling  Sommer 

Im Mai hat sie ihren großen Auftritt bei uns auf der Blumeninsel: die Pfingstrose. Im Päoniengarten und im Staudengarten erfreut sie uns jetzt mit ihren großen Blüten, einem angenehmen Duft und ihrer Sortenvielfalt. Die aus China stammenden Strauch-Pfingstrosen haben wir Ihnen bereits in einem Pflanzenportrait vorgestellt, heute wollen wir uns der Stauden-Pfingstrosen widmen und haben für Sie die wichtigsten Fakten zusammengetragen.

Mit opulenten Blüten begeistert die Chinesische Pfingstrose 'Attar of Roses'

Bauern-Pfingstrose - Paeonia officinalis
Diese Art stammt aus Europa und auch die alten Griechen und Römer nutzten sie schon als Heilpflanze. Der Name Paeonia ist zurückzuführen auf das Griechische paionia bzw. Paian, dem griechischen Götterarzt. Ihre Blüten sind einfach mit goldenen Staubgefäßen. Im Handel sind allerdings auch gefüllte Formen wie 'Alba Plena', 'Rosea Plena' und 'Rubra Plena' erhältlich.

Chinesische Pfingstrose - Paeonia lactiflora
An ihr erfreuen wir Europäer uns erst seit ca. 250 Jahren, denn 1772 wurde sie auf einer Forschungsreise entdeckt. Ihre Blüten werden etwas größer als die der europäischen Art, viele Sorten treiben rötlich aus und auch in ihrer Wuchsform sind sie länger gestreckt.

Jahrhundertealte Sortenvielfalt
Stauden-Pfingstrosen (Paeonia lactiflora) sind langlebig, winterhart und entwickeln sich besonders gut, wenn sie ungestört über mehrere Jahrzehnte an einem Ort verbringen dürfen. Sie bezaubern uns mit ihren einfachen oder gefüllten, kugelrunden oder rosenförmigen Blüten und werden über einen Meter hoch. Ihre Sorten-Vielfalt ist überwältigend, genauso wie ihr Farbenspektrum von Weiß, Rosa, Tiefrot oder Gelb.

Die Sorte ‘Kelways Majestic’ blüht über einen langen Zeitraum. Im Herbst punktet diese Chinesische Pfingstrose mit einer intensiven Laubfärbung.

Welcher Standort ist für Pfingstrosen geeignet?
Pfingstrosen gedeihen an einem sonnigen Standort, vertragen aber auch Halbschatten. Wichtig zu beachten ist, dass je sonniger der Standort ist, desto feuchter muss der Boden sein. Dieser sollte nährstoffreich und gut durchlässig sein, jedoch nicht staunass.

Dunkelgrünes Laub und elegante Blütenfarbe: Die Sorte 'Coral Sunset' ist gut winterhart und gehört zu den frühblühenden Pfingstrosen.

Wann sollten Pfingstrosen gepflanzt werden?
Die ideale Pflanzzeit für Pfingstrosen-Rhizome ist im September. Dann kann die Pflanze noch ausreichend Wurzeln vor dem Winter ausbilden. Wichtig dabei ist, den Wurzelstock nicht zu tief zu pflanzen, sodass die Knospen nur 2-3 cm mit Erde bedeckt sind. Werden die Pfingstrosen zu tief gepflanzt, blühen sie nur schlecht. Pfingstrosen in Töpfen können ganzjährig gepflanzt werden. Sie sollten beachten, dass Pfingstrosen nie an derselben Stelle kultiviert werden sollten, wo schon früher eine andere Sorte gepflanzt war.

Müssen Pfingstrosen gedüngt werden?
Im zeitigen Frühjahr, wenn die Pfingstrosen austreiben, sollten Sie Ihre Pfingstrosen düngen. Sie sollten dafür einen organischen, phosphat- und kaliumhaltigen Staudendünger nehmen. Achten Sie darauf, dass Sie zuvor das über den Winter gewachsene Unkraut entfernen.

Wunderschön kombinieren lassen sich Pfingstrosen (hier die Sorte 'Raspberry Charm' u.a. mit Honig-Lauch (Nectaroscordum siculum).

Wann und wie teile/vermehre ich Pfingstrosen?
Im Privatgarten genießt die Pfingstrose für gewöhnlich ungestört ihr Dasein an dem ihr angestammten Platz und hat es eigentlich nicht nötig geteilt zu werden. Sollten Sie sich dennoch an einer Sorte so sehr erfreuen, dass Sie mehr wollen, dann können Sie die Pfingstrose teilen. Im September, wenn Sie auch die Stauden-Pfingstrose bis zum Boden zurückschneiden, ist der ideale Zeitpunkt, um Pfingstrosen durch Teilung zu vermehren, denn dann begibt sie sich in ihre Ruhephase. Der Wurzelstock sollte so geteilt werden, dass jedes der geteilten Stücke mindestens drei Augen aufweist. Wurzeln werden auf knapp zehn Zentimeter gekürzt. Zu große Wurzelstücke neigen dazu blühfaul zu sein.

Auch in Gelb ein Traum: Die Sorte 'Bartzella' gehört zu den sogenannten Itoh-Hybriden, die sich u.a. dadurch auszeichnen, dass ihre Blüten versetzt aufblühen und man sich so länger an der Blüte erfreuen kann.

Wann sollte der Rückschnitt erfolgen?
Schneiden Sie Ihre Stauden-Pfingstrose im Herbst bis zu eine Handbreit über den Boden zurück. Dadurch verringern Sie auch das Risiko, dass die Pflanze an Grauschimmel erkrankt.

Was tun bei Pilz- oder Schädlingsbefall?
Grundsätzlich sind Pfingstrosen sehr robust. Von Läusen oder Raupen werden sie beispielsweise gar nicht befallen. Jedoch sind Pfingstrosen anfällig für Pilzkrankheiten. Dazu gehört der Grauschimmel (Botrytis paeoniae), der bei der infizierten Pfingstrose zu Trockenfäule führt. Das Schadbild zeichnet sich durch braune und trockene Knospen aus.

Runde braune Flecken an den Laubblättern deuten auf einen Befall von Septoria paeoniae hin. Verursacht wird die Krankheit durch zu viel Feuchtigkeit. Befallenes Laub sollte entfernt und vernichtet werden.

Übrigens: Keine Panik bei Ameisen! Die besuchen Ihre Pfingsrose, weil sie den klebrig süßen Zuckersaft lieben, den die Knospen produzieren. Der Pflanze selber schaden sie nicht.

Weitere Informationen:
Itoh-Hybriden
Pilzkrankheiten bei Pfingstrosen

Schlagwörter: Pfingstrosen, Päonien, Staudenpfingstrosen, Zierpflanzen

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